Durch die Alzheimer-Krankheit ergibt sich eine ganze Reihe von Fragen, die mit der medikamentösen Behandlung nicht gelöst werden können und nach nicht-medikamentösen Ansätzen verlangen.  

 

Die nicht-medikamentöse Therapie dementer Patienten beginnt mit der Beratung der Patienten und ihrer Angehörigen. Es sollte in klarer und verständlicher Form konkretes Wissen über das Krankheitsbild und seine Prognose vermittelt werden.

 

Die Patienten benötigen häufig Unterstützung bei der Bewältigung der Diagnose, gelegentlich auch in in Form einer psychotherapeutischen Maßnahme. Eine wichtige Rolle kommt hierbei auch den Angehörigen zu. Daher sollte mit ihnen in einem professionellen Rahmen zunächst eingehend über die Erkrankung gesprochen werden, um das Verständnis für die Symptomatik und die damit einhergehenden, oft „störenden“ Verhaltensweisen der Patienten wie Depressivität, Impulsivität, paranoides Misstrauen oder Aggressivität zu fördern. Darüber hinaus können den Angehörigen Techniken und Hilfen für den Umgang mit den Patienten und die täglichen Abläufe vermittelt werden, die einen für alle Seiten möglichst entspannten, reibungsarmen und freundlichen Umgang ermöglichen. 

 

Die pflegenden Bezugspersonen, zumeist Ehepartner oder Kinder der Patienten, sind die tragende Säule der Versorgung der Alzheimer-Patienten. Sie müssen gestützt und unterstützt werden. Der Besuch von Angehörigen-Selbsthilfegruppen, vermittelt z.B. durch die Alzheimer-Gesellschaft, oder die Wahrnehmung von Entlastungsangeboten ist grundsätzlich empfehlenswert.

Ein weiterer Aspekt ist die Gestaltung der Lebensumgebung der Demenzpatienten, die klar, übersichtlich, hell und freundlich arrangiert sein sollte. Auch dabei können die Alzheimer-Gesellschaft oder Senioren-Beratungsstellen hilfreich sein.

Spezifische Therapieverfahren oder Techniken im Umgang, wie z.B. das Realitäts-Orientierungs-Training (ROT) oder die die Validation, müssen gut überlegt, ausgewählt und individuell angepasst eingesetzt werden. Eine Faustregel ist, dass Verfahren, die die Realitätsorientierung stützen sollen, vor allem in leichteren Krankheitsstadien angebracht sind, während Verfahren, die primär auf eine Steigerung des Wohlbefindens der Patienten (auch unter Inkaufnahme des Realitätsverlustes) abzielen, eher in den schwereren Krankheitsstadien angemessen sind.  

 

Es gibt außerdem Hinweise für einen Nutzen von Verfahren zur kognitiven Aktivierung, z.B. in Form eines Gedächtnistrainings. Dabei ist zu beachten, dass eine unbedachte Anwendung solcher Verfahren durchaus zu Frustrationserlebnissen, Depressivität und Ängsten bei den Patienten führen kann. Eine maßvolle und behutsame Aktivierung und Kontaktförderung, mit Aktivitäten, die dem Patienten vertraut sind oder von ihm als angenehm empfunden werden, ist jedoch in jedem Fall empfehlenswert.

Ein Trainingsspiel, das für Patienten mit leichten Gedächtnisstörungen bis hin zur mittelschweren Alzheimer-Krankheit entwickelt wurde, ist Kogifit®. Studien weisen auf positive Effekte des Spiels bei ambulant und stationär behandelten Patienten hin. Mehr zum Konzept und Erwerb von Kogifit erfahren Sie hier.   

 

In diesem Buch aus unserem Hause wurde versucht, die Vielzahl der nicht-medikamentösen Hilfen für Alzheimer Patienten und Ihre Angehörige übersichtlich und aktuell darzustellen.